Aid missions in Ethiopia 1984-88


Am Freitag dem 02.11.1984 herrschte Unruhe in der Dienststelle der TS-24. Das technische Personal der KRG bekam den Auftrag die Maschinen 367, 368 und 364 umzulackieren. Diese AN-26 erhielten die zivilen Kennzeichen DDR-SBA, DDR-SBB und DDR-SBC.
Besatzungen wurden aus gesonderten Personal zusammengestellt. Für Außenstehende blieb der Grund der Unruhe erst einmal im Dunkeln. Am folgenden Montag, dem 05.11.84, nach dem Start der umlackierten Maschinen, ließ sich die „Vertrauliche Verschlusssache“ nicht mehr verheimlichen und der Grund für die Hektik, ein Hilfseinsatz zur Dürrekatastrophe in Äthiopien von Teilen der Staffel, wurde bekannt.
Die erste Planung sah den Einsatz bis zum 30.12.84 vor. In einer Anlage zum Befehl 155/84 des Chefs der LSK/LV ist der gestaffelten Einsatz von 7 Besatzungen bis zum 30.01.1985 dargestellt.

„...Die eingesetzte Flugzeugtechnik ist in die Variante Zivile Luftfahrt vorzubereiten. Die Kennungsgeräte sind auszubauen...“
„... Die Auswahl des Personalbestandes hat in Abstimmung mit der Verwaltung 2000 zu erfolgen. Die Armeeangehörigen der LSK/LV sind mit zivilen Dienstpässen auszustatten...“
Befehl 155/84, Pkt.4 u. 5, Chef LSK/LV

Jeder hoffte in einer der nächsten Besatzungen eingesetzt zu werden. Die Namen der Teilnehmer standen fest. Als sich der Einsatz weit in das Jahr 85 fortsetzte, kam Unbehagen über die Zweiteilung des Personals auf, die einen waren „gut genug“ zu allen Einsätzen und Ausbildung in der Heimat und die anderen für den Sondereinsatz. Die Spannungen verschärften sich nach dem Einsatz von nur teilweise ausgebildeten zweiten Flugzeugführern und Steuerleuten, die gerade den Abschluß der Ausbildung unter Tags einfachen Wetterbedingungen (TEWB) absolviert hatten. Bei den Überführungen der Maschinen flog zur navigatorischen Unterstützung ein Navigator des TG-44 mit. Der Hilfseinsatz vom Basisplatz Assab ( Basisplatz für die IL-18 der INTERFLUG war Dire Dawa) zog sich bis in den Oktober 85.

Im Pkt.1 des Befehls 76/85 des Chefs der LSK/LV über die Rückführung der Kräfte und Mittel der Einsatzstaffel der „Hilfsaktion Äthiopien“ hieß es:
„ Die Rückverlegung aller Kräfte und Mittel der Einsatzstaffel hat ab 03.10.1985 im Lufttransport mit den im Einsatz befindlichen Flugzeugen IL-18 und AN-26 zu erfolgen.
Das Eintreffen ist für den 04.10.1985 auf dem Flughafen BERLIN-SCHÖNEFELD vorzubereiten.“

Die Präsenz der TS-24 und damit der DDR in Äthiopien war aber noch nicht beendet. Vom Basisplatz XE "Addis Abeba" Addis Abeba flogen Besatzungen der TS-24 weitere Einsätze bis zum Dezember 1986. Die letzte in Äthiopien eingesetzte Maschine, die 364, landete am 19.12.1986 in Dresden. Kommandant der Maschine war Oberstleutnant Stahn.
           
                                   

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